Politiker würdigten das Engagement der Selbsthilfegruppe
Regensburg. Mit 120 Gästen feierte der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (vkm Regensburg) sein 50-jähriges Bestehen. Vereinsvorsitzende Christa Weiß freute sich, dass zur Jubiläumsfeier im Festsaal des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums in Regensburg so viele Ehrengäste, Förderer, Vereinsmitglieder und Helfer gekommen sind. Als enge Verbundenheit zum vkm würdigte sie, dass auch so viele „ehemals in Vorstandsämtern engagierte Freunde des Vereins“ das Jubiläum mitfeiern wollten.
Für Lebensfreude und frohe Stimmung sorgte bereits zum Einstieg der Werkstatt-Express der Lebenshilfe unter Leitung von Helmut Süttner mit fetzigen Schlagern und Guter-Laune-Musik. Anstelle von Grußworten beantworteten Ehrengäste Fragen der Vereinsvorsitzenden.
Mit dem Ochsen „Michl“ zur Reittherapie
Für Erheiterung sorgte hierbei Johann Renter, Bezirksrat Johann Renter berichtete über seine Reiterfahrungen auf dem Ochsen Michl, der als Vertreter des Bezirks Oberpfalz seine ersten Reiterfahrungen auf dem Ochsen „Michl“ schilderte, „weil damals kein Pferd zur Verfügung stand“. Aufgrund seiner Erlebnisse und Erfahrungen mit Michl könne er sich aber ein sehr positives Bild von der Wirkung des Therapeutischen Reitens machen. Renter forderte die Politiker auf allen Ebenen dazu auf, als „Schubkraft“ für mehr Anerkennung und Förderung des Therapeutischen Reitens aktiv zu werden.
Als Vertreter der Stadt Regensburg betonte Dr. Thomas Burger den „hohen Stellenwert von Selbsthilfegruppen“. Sie würden Betroffenen untereinander gute Möglichkeiten zu Gespräch und Austausch bieten, durch Selbsthilfegruppen „als Fürsprecher mit Herzblut“ könnten ihre Anliegen besser öffentlich platziert werden und die Stadt habe bei den Selbsthilfegruppen Betroffene als Ansprechpartner, könne „direkt mit ihnen reden“. Er dankte dem vkm für sein Engagement für Menschen mit Behinderung auf vielen Ebenen.
„Krempeln Sie die Ärmel hoch und kämpfen sie weiter!“
Landrätin Tanja Schweiger würdigte den unermüdlichen Einsatz des vkm für das Therapeutische Reiten und zum Aufbau eines eigenen Zentrums für tiergestützte Therapien. Eine solche Einrichtung könnte eine „Anlaufstelle für alle sein, die Interesse zum Kontakt mit Tieren haben“. Das wäre „ein großer Schritt“ und so ein Zentrum könnte eine Magnetfunktion in der Gesundheitsregion Regensburg“ übernehmen. Schweiger forderte den vkm und alle damit Befassten auf: „Krempeln Sie die Ärmel hoch und kämpfen sie weiter!“
Michael Eibl, der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg, betonte, dass alle Förderschwerpunkte auf Elternwünsche hin entstanden seien. „Eltern waren immer die treibende Kraft!“ Eibl freut sich über die enge Verbundenheit von vkm und KJF. Netzwerke und „Menschenfreunde“ seien wichtig, wenn man etwas erreichen wolle.
Der Bundesverband und der Gernot Steinmann vom lvkm informierte über Unterstützung durch den Landesverband. Landesverband Bayern für körper- und mehrfachbehinderte Menschen sei von großer Bedeutung für die Interessenvertretung zugunsten der Betroffenen, sagte Gernot Steinmann aus München. Die übergeordneten Verbände seien wichtige Unterstützer bei der Beratung ihrer Mitgliedsvereine und bei Zuschussanträgen.
Zeitzeugen erinnern sich
Die Festgäste beeindruckte die von Vereinsvorsitzender Christa Weiß moderierte Präsentation über die Geschichte und das Engagement des Vereins sowie über aktuelle Aufgaben und anstehende Herausforderungen. Beeindruckende Fotos erklärten zahlreiche Weg Begleiter des vkm mit persönlichen Erinnerungen, entscheidenden Erlebnissen oder fachkompetenten Informationen zu therapeutischen Maßnahmen. So schilderte etwa Physiotherapeutin Verena Jorda aus Birkenau bei Mannheim den mühsamen Weg, der in den 1980er Jahren nötig war, um das Therapeutische Reiten im Raum Regensburg zu etablieren. Beim vkm fand sie Unterstützer und eine Heimat für die Therapie und sie stellte fest: „Ich bin begeistert, was inzwischen daraus geworden ist.“
Im festlich geschmückten Saal genossen die Gäste dann Schweinebraten mit Kraut oder Gemüsespätzle, vorbereitet und angeliefert von der KJF-Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Riedenburg. Zur Nachspeise gab es Bayrisch Creme sowie von Mitgliedern und Freunden selbst gebackene Kuchen.
Für den Service an dem Abend engagierten sich Freunde des Vereins, insbesondere Mitglieder von Rotaract Regensburg. Für Hintergrundmusik mit dem Akkordeon sorgte Alleinunterhalter Günter Weiß.
Beeindruckende Bilderschau
Gemeinsam feiern und sich austauschen standen im Zentrum des Jubiläumsabends, so Vorsitzende Christa Weiß. Viele Gäste und Ehrengäste nutzten die Gelegenheit und blieben nach dem offiziellen Programm noch länger. Dabei hatten sie auch Gelegenheit, bei einer im Hintergrund laufenden Bilderschau zahlreiche Fotos von Vereinsaktivitäten zu bewundern. Die Fotos stammen von Hobbyfotografin Ulrike Bergeaud, Uwe Mosburger/altrofoto.de sowie Engelbert Weiß, dem Medienbeauftragten des vkm Regensburg.
Dank an Christa und Engelbert Weiß
Das Vorstandsteam, vertreten durch stv. Vorsitzende Sandra Roggenbuck (links) und Beisitzerin Eva Remold-Schneider (rechts) bedankte sich bei Christa und Engelbert Weiß für die aufwendige Vorbereitung der Jubiläumsveranstaltung.