Als Jugendliche war Brigitta Pielmeier bereits beim Reiten. Irgendwann ist sie dann vom Pferd gefallen. Daraufhin haben ihr die Eltern das Reiten verboten.
Durch ihre Krankheit Multiple Sklerose hat sie den Traum vom Reiten eigentlich schon begraben. Doch nach über 40 Jahren kam ihr der Zufall zu Hilfe. Ganz in der Nähe bot eine „relativ gut ausgebildete Therapeutin auf einem relativ schlecht ausgebildeten Pferd so eine Art Therapeutisches Reiten an. Es hat mir gutgetan und es hat mir gefallen“, berichtet Brigitta Pielmeier. Leider hat diese Therapeutin aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit beenden müssen. Es hat sich auf dem Hof dann zwar jemand gefunden, der diese „Therapie“ weitergeführt hat.
„Dafür bin ich heute noch dankbar, denn diese Person war nicht für den Umgang mit behinderten Reitern ausgebildet und das Pferd noch viel weniger. Aber sie hat sich sehr bemüht und sie wollte mir einfach was Gutes tun“, erzählt Pielmeier. „Nur, irgendwann musste kommen, was nie passieren sollte: ich bin wieder vom Pferd gefallen, weil es gescheut hat, und das hätte sehr böse ausgehen können. Also war es mit dem Reiten auf diesem Gestüt vorbei!“
Pielmeier wollte unbedingt wieder aufs Pferd. Im Internet und durch Hinweis einer Bekanntschaft stieß sie auf den vkm Regensburg. „Und das war ein Glücksfall für mich. Von Anfang an hatte ich das Gefühl: hier bist du richtig! Ich weiß nicht, wer seine Sache besser macht: die Therapeutinnen oder die Pferde? Alles passt einfach“, freut sich Brigitta Pielmeier. „Mir bringt das Reiten mehr als jede Krankengymnastik, welche ich auch über viele Jahre hinweg gemacht habe.“
Damit ist das Therapeutische Reiten für sie „eine wunderbare Ergänzung zur normalen Physio“. Pielmeier vergisst auf dem Pferd ihre Schmerzen. Sie freut sich riesig über diese Linderung und genießt die Lebensfreude.
Text: Engelbert Weiß, Redakteur, Medienbeauftragter des vkm Regensburg